3. Beschleunigte Kognition und emotionale Hochstimmung
Eine im Jahr 2006 durchgeführte Studie der Wissenschaftler Daniel Wegner der Harvard Universität und Emily Pronin der Princeton Universität hat experimentell belegt, dass überdurchschnittlich schnelles Lesen maßgeblich dazu beiträgt, eine für den Denkprozess förderliche emotionale Hochstimmung zu erzeugen.
Forschungsartikel - Harvard Universität:
Emily Pronin, Daniel M. Wegner: Manic Thinking – Independent Effects of Thought Speed and Thought Content on Mood
Artikel zur Glücksforschung von Focus online
Deutschsprachiger Artikel mit Experimentsbeschreibung
Die Höhe der maximal erreichbaren Lesegeschwindigkeit hängt von sieben Faktoren ab: Konzentration, Kognitionsgeschwindigkeit, Kognitionsqualität, Emotion, Vorwissen, Wortschatz und IQ. Während die durchschnittliche Lesegeschwindigkeit bei 200 Wörtern pro Minute liegt, so können durch das richtige Training je nach Veranlagung zwischen 500 und 950 Wörter pro Minute exakt gelesen werden. Höhere Geschwindigkeiten von 1000 bis 2000 Wörtern pro Minute sind nur bei selektiver Textaufnahme möglich.
Eine deutlich wichtigere Rolle als der IQ spielt dabei der Begriff der Kognition. Dieser umfasst im weitesten Sinne alle Denkprozesse, einschließlich des Konzentrationsvermögens, der Reaktionsgeschwindigkeit, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, Gedächtnisstärke, Kreativität, des problemlösendes Denkens und zusammenhangorientiertes Vernetzens von Daten.
Die Kognitionsqualität kann dabei bei jedem Menschen variieren und hängt weitgehend vom jeweiligen emotionalen Zustand ab. Dies erklärt auch, weshalb viele Menschen in manchen Emotionslagen intellektuelle Höchstleistungen vollbringen können, während sie in anderen Stimmungen dazu unfähig sind. Auch wenn dies umgekehrt nicht zwingend gelten muss, so kann durchaus behauptet werden, dass eine emotionale Hochstimmung auch mit einer herausragenden Kognitionsleistung einhergeht.
Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich in einer optimalen Ausschüttung kognitionsverbessernder Neurotransmitter. Hierbei handelt es sich um gehirneigene Botenstoffe, welche für die Kognition eine wichtige Rolle spielen. Einige essentielle Neurotransmitter sind beispielsweise Acetylcholin, Dopamin, Endorphin, Glutamat, Noradrenalin und Serotonin, welche alle entscheidend für Konzentration, Gedächtnis, Kreativität und Denkgeschwindigkeit sind.
Zurück |